Embedded Insurance: Was steckt dahinter?

Embedded Insurance integriert Versicherungen direkt in Produkte und Dienstleistungen, vereinfacht den Abschlussprozess und verändert so die traditionelle Versicherungslandschaft. Die Weiterentwicklung ist die nahtlose Verschmelzung von Produkt und Versicherung, welche sowohl Kunden als auch Unternehmen erhebliche Vorteile bietet.

Die digitale Transformation beeinflusst und verändert zunehmend die Art und Weise, wie Unternehmen ihre Produkte und Dienstleistungen bereitstellen. 

Ein Bereich, der in den letzten Jahren eine bemerkenswerte Veränderung erlebt hat, ist die Versicherungsbranche. Hier hat sich der Begriff „Embedded Insurance“ als revolutionäres Konzept herauskristallisiert. Doch was verbirgt sich hinter diesem Begriff, und warum gewinnt er so schnell an Bedeutung?

Embedded Insurance: Ein kurzer Überblick

Embedded Insurance, übersetzt „eingebettete Versicherung“, bezeichnet die Integration von Versicherungsprodukten oder -dienstleistungen direkt in den Kauf- oder Nutzungsprozess eines primären Produkts oder einer Dienstleistung. Die Versicherung ist damit ein „Nebenbei-Produkt“, welches mit dem Hauptprodukt zusammen erworben wird.

Das bedeutet, dass wenn ein Kunde beispielsweise ein Auto kauft, die Versicherung bereits im Kaufprozess des Fahrzeugs integriert ist, ohne dass der Kunde separat eine Autoversicherung suchen und abschließen muss.

Das beste Beispiel eingebetteter Versicherung ist Apple Care. Diese Serviceleistung kann zum Kauf eines Apple Produktes miterworben werden. Sobald das iPhone oder iPad beschädigt ist, bekomme der Verbraucher mit Apple Care ein neues Smartphone oder Tablet. Und dass nur, weil er beim Kauf und mit Abschluss von Apple Care eine Versicherung bei AIG, einer der weltweiten größten Versicherer, abgeschlossenen hat, ohne dass er nochmal einen Versicherungsantrag stellen oder Fragen beantworten musste.

Der Evolution: Vom klassischen Ansatz zur unsichtbaren Integration

Die Entwicklung von Embedded Insurance passierte nicht über Nacht. Es bedurfte einer Weiterentwicklung bestehender Methoden, die immer mehr an die aktuellen Bedürfnisse der Verbraucher angepasst wurden. 

Die anhängende Darstellung bietet einen hervorragenden Überblick über die Entwicklung von Versicherungsprodukten hin zu dem, was wir künftig als Symbiotic oder Invisible Insurance kennen werden:

Jahrzehntelang musste der Kunde eine Versicherung separat kaufen. Heißt, er kaufte sich zunächst ein Produkt und suchte sich dann separat eine geeignete Versicherung für eben dieses. 

Um den Kunden nicht zum Versicherer schicken zu müssen, haben Institutionen das Cross-Selling für sich entdeckt. Heißt, nach dem Erwerb des Produktes wird der Kunde an einen Versicherungsspezialisten im selben Unternehmen verwiesen. Er muss nicht mehr zum Makler gehen, sondern kann dies im selben Geschäft erledigen. Der Prozess des Versicherungsabschlusses bleibt jedoch separat. 

Mit der Digitalisierung und dem Internet boten sich Versicherern endlich weitere Möglichkeiten, ihre Produkte an den Kunden zu bringen. 

In der Weiterentwicklung schufen Versicherungen sogenannte Annex-Produkte, bei denen ein bestimmtes Produkt zusammen mit einer Versicherung verkauft wird. Ein Beispiel wäre der Autoverkauf, bei dem der Verkäufer – der kein Versicherungsspezialist sein muss – nicht nur das Fahrzeug, sondern zugleich die Kfz-Haftpflicht mit verkauft. Trotz der Kombination gibt es zwei separate Verträge und Zahlungsvorgänge.

Und dann kam Embedded ins Spiel. Hier beginnt die tatsächliche Integration. Die Versicherung ist nun fest in den Kaufprozess des Hauptprodukts integriert. Es gibt immer noch zwei Verträge, aber der Kaufvorgang wird erheblich vereinfacht, indem lediglich ein Haken im Prozess gesetzt oder noch Fragen zum Versicherungsumfang beantwortet werden müssen. 

Der Tech-Gigant Apple stellt mit seinem erweiterten Garantie- und Kundensupport-Service (Apple Care) das herausragendste Beispiel für Embedded Insurance dar.

Die nächste Entwicklungsstufe von Embedded Insurance ist die komplette Verschmelzung von Nicht-Versicherungs-Produkt oder -dienstleistung mit der Versicherungskomponente. Alles ist in einem einzigen, nahtlosen Prozess vereint, so wie es ZERO mit seiner Versicherungslösung bereits anbietet. 

Airbnb, der Online-Marktplatz für Buchungen und Vermietung von Unterkünften, integriert in seinen Buchungsprozess Versicherungen, die für den Kunden auf den ersten Blick nicht ersichtlich und für den Gastgeber nicht wählbar sind. Bei der Buchung merkt der Kunde nicht, dass er auch eine Versicherung für seinen Aufenthalt abgeschlossen hat – Embedded Insurance perfekt umgesetzt.

Warum sind eingebettete Versicherungen so attraktiv?

Kunden profitieren von der Bequemlichkeit und Schnelligkeit eingebetteter Versicherungen. In einer Welt, in der Effizienz entscheidend ist, reduziert ein bereits integrierter Versicherungsschutz den Aufwand erheblich. Der Kunde muss nicht mehr zum Versicherer gehen, um sein Produkt abzusichern.

Für Unternehmen ergeben sich durch die Integration von Zusatzservices, wie Versicherungen, in ihre Produkte oder Dienstleistungen mehrere Vorteile:

  • Die verlängerte Wertschöpfungskette steigert die eigene Relevanz beim Kunden
  • Der zusätzliche Nutzen der Produkte und Services wird von Kunden wahrgenommen, steigert nachweislich die langfristige Kundenbindung und reduziert Churn
  • Es wird eine zusätzliche Umsatzquelle generiert (auch wenn dies bei Embedded Insurance meist im Hintergrund steht)

Fazit

Embedded Insurance ist nicht nur ein kurzfristiger Trend. Branchenübergreifende Angebote und Ökosysteme reflektieren eine sich verändernde Landschaft, in der Produkte, Dienstleistungen und Marktsegmente immer stärker miteinander verschmelzen. Dieser Ansatz bietet sowohl für Unternehmen als auch für Endverbraucher erhebliche Vorzüge. ZERO arbeitet daran, solche innovativen Versicherungslösungen weiter voranzutreiben und die nächste Stufe von Embedded Insurance zu etablieren. 




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